Luppenau

         Osterfeuer in Luppenau 2014

SAALE-ELSTER-AUEN-KURIER - Mai 2014
Autor: Ilja Bakkal

Nachdem in den letzten Monaten unsere Homepage wiederholt durch höhere Gewalt gesperrt war, hat Steffen Wilhelm zum Osterfest nahezu  alles wieder gerichtet, Ihnen, ganz besonders aber mir zur Freude. Sonst könnte ich Sie nicht bitten,  www.luppenau.de in das Google-Suchfenster einzugeben und mir in den Luppenauer Forst zu folgen. Kaum jemand kann sich vorstellen, wieviel Arbeit er investiert hat und so haben Sie bitte Verständnis, dass noch nicht alle Bildgalerien der vergangenen Jahre aufgerufen werden können. Dabei gab es in den letzten Wochen mehrmals  Anlass zur Hoffnung, dass das Problem gelöst sei, gefolgt von Enttäuschung und Neuanfang.  Sisyphus drängt sich hier auf, aber  einerseits hat Steffen Wilhelm keine Strafe, sondern Lob und Dank verdient, andererseits wollen wir nicht auf den Berg sondern in den Wald.

Holzmachen für das Osterfeuer. Weil ich den Ort des Holzeinschlages nicht finden konnte, fuhr ich zur Sammelstelle des österlichen Brennmaterials.  Neben dem Haufen, den Rainer Stahlberg Tage zuvor aufgeschichtet hatte, stand ein grüner Trecker ZETOR 5060 Bj. 1965 mit einem Hänger voller Bruchholz.  Dieses Fahrzeug hatte 2010 den Festumzug   zum 60. Jahrestag um eine Attraktion bereichert, damals frisch eingeölt und poliert. Jetzt gelang es mir zum Ursprung der Ladung zurückzukehren, der inzwischen auch nicht zu überhören war. Kettensägen zerteilten einen  Stamm von 160 cm Umfang in handliche Scheiben. Dennoch bedurfte es erheblicher Anstrengungen und kameradschaftlicher Hilfe die Teile aufzuladen.  Auf dem Weg zur Wiese zogen die Kameraden abgebrochene Äste auf die Straße, beseitigten mit dem Besen Verunreinigungen. Leider musste sich das Feuer am folgenden Donnerstag als relativ klein einstufen lassen. Falsch – korrigierte die Kameradin Peggy Kinne, es geht nicht darum, wie hoch es kurzfristig lodert, sondern wie lange es kraftvoll brennt. Dazu bedarf es echter Stämme, Kameraden mit Sägekettenschein und respektabler Armmuskulatur. Ungelöscht hätte es noch stundenlang Wärme gegeben, wie die Spaltprobe eines Scheites am Folgetag beweist.


Wärme und Licht waren in diesem Jahr die eigentliche Aufgabe der Luppenauer Wehr. Essen, Trinken, Musik, und Feuerwerk lag in der Verantwortung Ralf Goldbergs aus Tragarth, der mit dem beachtenswerten Wagenpark seines Partyhofes aus Bad Dürrenberg angereist war. Diese Kommerzialisierung des Luppenauer Osterfeuers wurde von nahezu allen Befragten begrüßt. Das Ambiente, das Feuer, das Feuerwerk, begeisterten die Luppenauer und die außergewöhnlich zahlreich erschienenen Gäste. Ich habe mich in den vergangenen Jahren auch sehr wohl gefühlt, mir von den hübschesten Kameradinnen den Senf auf die Wurst spritzen lassen, die vom echten Holzkohlengrill kam. Sind es nicht gerade diese kleinen, intimen, selbstgemachten Feste, die das kulturelle Leben Luppenaus so liebenswert erscheinen lassen? Ich hoffe, dass niemand auf die Idee kommt, das Kinderfest oder den Weihnachtsmarkt auszusourcen. Weiterhin hoffe ich, dass niemand, der sich in den vergangenen Jahren engagiert hatte, verprellt worden ist. Ein Erfolg war es allemal, auch aus Sicht des  Eventmanagers.

Besonders erwähnenswert ist eine Showeinlage der Luppenauer FF, die durchaus als Initialisierungsritual für die Aufnahme in die A-Abteilung geeignet wäre. Wir alle kennen den Baumstammweitwurf von den Highland Games. Aber haben Sie schon einmal ein Werfen mit glühenden Baumscheiben gesehen? Man hätte diesen neuen Sport populärer ankündigen sollen.   Es geht um keine großen Distanzen. Dafür ist der Funkenregen beeindruckend. Sehen Sie sich die Bilder an! Bitte trainieren Sie nicht, ohne sich die entsprechende Kleidung besorgt zu haben. Besonderer Wert ist auf stark isolierende Handschuhe zu legen. Ein abschließendes Tänzchen mit der Jugendwartin schloss die Mutprobe ab. Als Anerkennung gab es ein nicht weniger effektvolles, dafür ungefährliches Fotoshooting im Diskolicht.   Am Morgen danach wurden die Potz-Blitz-Häuschen auf den Hänger gebeschoben, die Spuren des Feuers beseitigt, und die Zelte abgebrochen. Die Wiese wartet auf uns bis zum nächsten Jahr.
I.B.